Gérard PHILIPE | Gérard Albert Philip | |
* 04.12.1922, Cannes, Frankreich † 25.11.1959,
Paris, Frankreich 1941 Besuch des Centre des jeunes du cinéma in Nizza * 1942 Bühnendebüt in Une grande fille toute simple (mit Claude Dauphin und Madeleine Robinson) * 1943 geht nach Paris - dort bekommt auch erste kleine Filmrollen (La boîte aux rêves /unerwähnt/ und Les petites du Quai aux Fleurs) * 1943-45 setzt seine Ausbildung am Konservatorium (Conservatoire de Paris) fort * erste Erfolge auf der Bühne (Caligula, am Théâtre Hébertot in 1945) und beim Film (L'idiot, 1946) * 1946 internationaler Durchbruch als Partner von Micheline Presle in Le diable au corps * innerhalb kürzester Zeit avanciert in maßgeschneiderten Rollen (als charmanter Herzensbrecher oder romantischer Liebhaber und Draufgänger) zum populärsten französischen Schauspieler in Europa (1948 & 1952 bis 1955 meilleur acteur du cinéma français) * ab 1951 widmet sich wieder verstärkt dem Theater (Le Prince de Hombourg, 1951; Cid, 1951; Lorenzaccio, 1952; Ruy Blas, 1954; Les caprices de Marianne, 1958) - Mitglied des Théâtre National Populaire (unter Jean Vilar) * 1956 Regisseur (unterstüzt von Joris Ivens) und Titelheld des Abenteuerdramas Les aventures de Till l'Espiègle * Vorsitzender des Comité National des Acteurs (1957-58) und - nach Fusion mit Syndicat National des Acteurs und Umbennenung - des Syndicat Français des Acteurs (Juni 58-April 59) * 1959 leidet an Leberkrebs und stirbt mit 36 Jahren nach einem Herzanfall Als Jurastudent wurde Gérard Philipe von Marc Allégret fürs Kino entdeckt. Danach nahm er Schauspielunterricht und zog mit einer Wanderbühne durchs Land. Nach dem Krieg wurde er am Théatre National Populaire schnell berühmt, als Fürst Myschkin in Georges Lampins Dostojewski-Verfilmung "Der Idiot" (1945) feierte er seinen ersten großen Filmerfolg. Es zeigte sich, dass er mehr hatte als ein schönes Gesicht, er erwies sich schnell als Charakterdarsteller von Format, der so unterschiedliche Rollen wie den gelangweilten Grafen in Max Ophüls "Reigen" (1950), den Flüchtling in dem Film noir "Ein hübscher kleiner Strand" (1948) oder den Hauslehrer in "Rot und Schwarz" (1954) gleichermaßen überzeugend spielte. Als tolldreister "Fanfan, der Husar" (1951), in die schöne Gina Lollobrigida verliebt, setzte er mit seinem Charme und seinem Erfolg Maßstäbe, an denen sich später Stars wie Jean Marais und Jean-Paul Belmondo in entsprechenden Rollen messen lassen mussten. In kürzester Zeit wurde er zum beliebtesten Schauspieler des französischen Kinos der Nachkriegszeit. Seine Filmografie umfasst beinahe jedes Genre - ob psychologisches Drama oder Historienfilm, Abenteuerspektakel oder Literaturverfilmung. 1956 inszenierte er (unterstützt von Joris Ivens) "Die Abenteuer des Till Ulenspiegel" (wo er natürlich auch die Hauptrolle übernahm), eine Co-Produktion Frankreichs mit der DDR. 1959 starb er an Krebs, seinem Wunsch entsprechend wurde er im Kostüm des "El Cid" begraben. [MDR-Info, 11.2009] Als der junge Schauspieler Gérard Philipe nach dem Zweiten Weltkrieg die Bühne betrat, identifizierte sich die Jugend sofort mit ihm. Wie er die Herzen der Zuschauer eroberte, war einmalig. Gérard Philipe verkörperte die Ziele, Zweifel und Gewissheiten einer ganzen Generation, vor allem aber deren Suche nach einem Ideal. Wie Marilyn Monroe oder James Dean wurde er durch seinen frühen Tod zum Mythos. Gérard Philipe wird 1922 in Cannes geboren. Zunächst studiert er in Paris Medizin, wechselt auf Wunsch seines Vaters jedoch zu Jura. Bei einem Wohltätigkeitsfest wird er von Marc Allégret entdeckt, der ihm 1943 eine kleine Filmrolle in Les petits du Quai aux Fleurs gibt. Von da an geht es mit seiner Karriere steil bergauf: Im gleichen Jahr feiert er mit Sodom und Gomorrha unter Jean Giraudoux einen ersten großen Theatererfolg. Es folgen Rollen in Caligula (1945) von Albert Camus, Le Cid von Pierre Corneille (1951), Lorenzaccio (1952) und On ne badine pas avec l'amour (1959) von Alfred de Musset, um nur einige zu nennen. Nahezu gleichzeitig startet auch seine Filmkarriere: Mit der Rolle des Prinz Myschkin in Georges Lampins Dostojewski-Verfilmung Der Idiot (1946) gelingt ihm der Durchbruch. Der Höhepunkt seiner Karriere sind die 50er Jahre. Er spielt den Grafen in Max Ophüls' Arthur-Schnitzler-Verfilmung Der Reigen (1950), den Claude in René Clairs Die Schönen der Nacht (1952) und den André Ripois in René Cléments Monsieur Ripois (1954). Viele seiner Filmpartnerinnen sind selbst gefeierte Stars. So werden er und Michèle Morgan durch den Bruder von Marc Allégret, den Filmregisseur Yves Allégret, über Nacht zum französischen Filmtraumpaar in Die Hochmütigen (1953). In der Titelrolle von Fanfan, der Husar (1952) an der Seite Gina Lollobrigidas bleibt Gérard Philipe unvergessen. Noch kurz vor seinem plötzlichen Tod durch Herzversagen am 25. November 1959 dreht er mit Jeanne Moreau den skandalträchtigen Film Gefährliche Liebschaften unter der Regie des berühmten Roger Vadim, der erst nach seinem Tod in die Kinos kommt. Gérard Philipe war zeit seines Lebens ein politisch denkender Mensch. Im Jahr 1944 kämpfte er in der Résistance für die Befreiung von Paris von der deutschen Besatzung. Er nahm 1959 am Stockholmer Appell für ein Verbot von Atombomben teil und wurde 1958 Vorsitzender der französischen Schauspielergewerkschaft. Die Dreharbeiten zu Für ihn verkaufe ich mich von Luis Buñuel konnten gerade rechtzeitig beendet werden, bevor Gérard Philipe unerwartet im Alter von nur 37 Jahren starb und damit endgültig zum Mythos wurde. [ZDF, 11.2009] |
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FILMS | |
Les petites du Quai aux
Fleurs (1943-F * Marc Allégret / Jérôme Hardy) (06-09) |
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AWARD | |
Ehren-César (1990) | |
BOOKS | |
Anne Philipe [seine Frau], Claude Roy: Gérard
Philipe: souvenirs et témoignages. Paris: Gallimard, 1980 Maurice Périsset: Gérard Philipe ou la jeunesse du monde. Rennes: Ouest-France, 1985 Maurice Périsset: Gérard Philipe. Paris: J'ai lu, 1989 Philippe Durant: Gérard Philipe. Lausanne: P.-M. Favre, 1989 Pierre Cadars: Gérard Philipe. Paris: Ramsay, 1990 Dominique Nores: Gérard Philipe. Besancon: Manufacture, 1991 Gérard Bonal: Gérard Philipe: biographie. Paris: Editions du Seuil, 1994 Martine Le Coz: Dictionnaire Gérard Philipe. Paris/Montréal: L'Harmattan, 1996 Gérard Bonal [Red.]: Gérard Philipe: un acteur dans son temps [Catalogue de manifestation]. Paris: Bibliothèque nationale de France, 2003 |
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