Die Ratten (1955-D)
credits
Regie Robert Siodmak
Drehbuch Jochen Huth
Bühnenstück (1911) Gerhart Hauptmann
Kamera Göran Strindberg
Musik Werner Eisbrenner
Produktion Artur Brauner
>> CCC-Film
 
Paulina Karka Maria Schell
Bruno Mechelke Curd Jürgens
Anna John Heidemarie Hatheyer
Karl John Gustav Knuth
Frau Knobbe Ilse Steppat
Harro Hassenreuther Fritz Rémond
Hebamme Kielbacke Lou/Lore Seitz
Selma Knobbe Barbara Rost
? Carl Hellmer
Maskenverleiher Hans Stiebner
 
Länge 97m (bw)
Drehzeit März-April 1955
Drehort Berlin
Kinostart Juli 1955
DVD August 2010
 
> Goldener Bär [Berlinale]
> Filmband in Silber für Göran Strindberg
posterDrama: Auf der Suche nach ihrem Verlobten, der sie im Stich gelassen hat, kommt die hoch schwangere Polin Pauline Karka (Maria Schell) Anfang der 50er Jahre mittellos nach Berlin. Die einzige Spur führt zu dem Spediteur Karl John (Gustav Knuth), bei dem der Verlobte kurz gearbeitet hat. Während Karl geschäftlich verreisen muss, nimmt dessen Frau Anna (Heidemarie Hatheyer) das verzweifelte Flüchtlingsmädchen bei sich auf. Ihre Fürsorge ist allerdings nicht ganz uneigennützig, denn die Johns sind bislang ungewollt kinderlos geblieben. Aus Angst, ihr Mann könnte sie deswegen verlassen, verschweigt Anna, die bis vor kurzem ebenfalls schwanger war, ihm, dass sie ihr Kind verloren hat, und täuscht ihm stattdessen ihre Schwangerschaft weiterhin vor. Anna nutzt Paulines verzweifelte Lage gnadenlos aus: Sie bringt Pauline dazu, ihr Baby ohne ärztliche Hilfe zu entbinden und ihr das Kind für ein paar Hundert Mark zu überlassen. Anschließend meldet sie das Neugeborene, einen Jungen, auf dem Standesamt als ihr eigenes Kind an. Ihrem ahnungslosen Mann, der von der Geschäftsreise heimkommt, präsentiert sie den fremden Jungen stolz als "seinen" Sohn. Als Pauline, vom schlechten Gewissen geplagt, ihr Kind zurückhaben will, erteilt Anna ihrem heruntergekommenen Bruder Bruno (Curd Jürgens), der für Geld alles tut, den Auftrag, die lästige Polin aus dem Weg zu räumen... [ARD, Juli 2014 | oc-nc] || Der starbesetzte Film basiert auf dem gleichnamigen Bühnenstück von Gerhard Hauptmann, dessen Handlung aus der wilhelminischen Epoche geschickt in die 50er Jahre verlegt wurde. Die beklemmend realistische Sozialstudie war für Robert Siodmak die erste deutsche Regiearbeit nach seiner Rückkehr aus den USA, wohin er 1939 vor den Nazis fliehen musste.
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