Gandhi (1980/81-GB/IND | Gandhi)
credits
Regie
  Richard Attenborough
Drehbuch
  John Briley
Kamera
  Billy Williams
  Ronnie Taylor
Musik
  Ravi Shankar
orchestral score &
  George Fenton
additional music
   
Produktion
  Richard Attenborough
International Film Investors
Goldcrest Films International
National Film Development Corporation of India
Indo-British Films
 
Margaret Bourke-White
Candice Bergen
General Dyer
Edward Fox
Lord Irwin
John Gielgud
Richter Broomfield
Trevor Howard
Vizekönig
John Mills
Walker
Martin Sheen
Mahatma Gandhi
&
Ben Kingsley
Charlie Andrews
»
Ian Charleson
General Smuts
Athol Fugard
Hermann Kallenbach
»
Günther Maria Halmer
Sardar Patel
Saeed Jaffrey
Mirabehn
»
Geraldine James
Mohammed Ali Jinnah
Alyque Padamsee
Khan
»
Amrish Puri
Pandit [Jawaharlal] Nehru
Roshan Seth
Kasturba Gandhi
Rohini Hattangadi
hoher Polizeibeamter
»
Ian Bannen
Principal Secretary
Michael Bryant
Advocate General
John Clements
Collins
»
Richard Griffiths
Kinnoch
Nigel Hawthorne
General Officer Commanding
Bernard Hepton
Sir George Hodge
Michael Hordern
Professor Gokhale
»
Shreeram Lagoo
Nahari
Om Puri
Maulana Azad
Virendra Razdan
Sir Edward Gait
Richard Vernon
 
Länge
  188m (c)
Drehzeit
  November '80-Mai '81
Drehorte
  Indien; GB
Atelier
  Shepperton Studios, GB
Kinostart
  November 1982 (IND)
    Dezember 1982 (GB)
    Februar 1983 (D)
BLU RAY
  März 2009
posterBiografie: Mahatma Gandhi symbolisierte wie kein anderer den Unabhängigkeitskampf gegen die britische Kolonialmacht. Er stand für den gewaltlosen Widerstand - ein schlichtes, aber überaus wirksames Mittel. Mohandas Karamchand Gandhi, so sein bürgerliche Name, wurde am 2. Oktober 1869 in Porbandar an der indischen Westküste als Sohn einer reichen Kaufmannsfamilie geboren. Seine Eltern gehörten zu der Sekte der Jai, deren Hauptgrundsatz die "Ahimsa", die Nichtanwendung von Gewalt, ist. Bereits als 14-Jähriger wurde er mit Kasturba, die ebenfalls aus einer angesehenen Familie stammte, verheiratet. Er studierte in London Rechtswissenschaft und arbeitete anschließend als Anwalt in Bombay. 1893 reiste Gandhi beruflich nach Südafrika. In den über 20 Jahren, die er dort blieb, setzte er sich für die Rechte der indischen Minderheit in Afrika ein und gründete den Natal Indian Congress. Bevor Gandhi 1914 nach Indien zurückkehrte, wurde ihm bei einer Abschiedsfeier der Titel Mahatma, "Große Seele", verliehen. Gandhi selbst mochte diese Auszeichnung nicht, er wollte nicht als Heiliger angesehen werden. Mehr und mehr gefiel ihm die einfache Lebensweise, bewusst entschloss er sich zu einem Leben in Enthaltsamkeit. Eine Brille und eine Taschenuhr gehörten zu seinen wenigen Besitztümern, das Garn für seine Kleidung produzierte er selbst an einem Spinnrad. Auch engagierte er sich verstärkt in der nationalindischen Bewegung: Gandhi gab dem Unabhängigkeitsstreben der Inder ein Gesicht und wurde deren geistiger Führer. Der Abzug der Briten aus Indien war sein Ziel, seine Methode der zivile Ungehorsam. Dabei war er beharrlich in seinen Aktionen: Mehrfach wurde er verhaftet, weil er zum Boykott von englischen Erzeugnissen aufgerufen hatte. Winston Churchill verspottete ihn 1930 als "indischen Fakir", doch Gandhis Ansehen als Wegweiser der indischen Unabhängigkeitsbewegung wuchs. Seine bekannteste Aktion war der "Salzmarsch", bei dem er 1930 zur Meeresküste marschierte, um das britische Salzmonopol zu brechen - zahlreiche Anhänger folgten ihm. Sein größter Sieg, die Unabhängigkeit Indiens, hatte aber auch die Teilung in zwei Staaten zur Folge. Ein mehrheitlich hinduistisches Indien und ein muslimisches Pakistan sollten fortan nebeneinander existieren. An den Feierlichkeiten zur Unabhängigkeit 1947 nahm Gandhi nicht teil. Nicht zuletzt auch aus Enttäuschung darüber, dass die indische Revolution nicht - wie er es sich erhofft hatte - gewaltlos verlaufen war. Auch hatte sie es nicht geschafft, die Einheit der Kasten und verschiedenen Religionen in Indien herbeizuführen. Gandhis Einfluss auf die indische Politik nach Erlangen der Unabhängigkeit ist umstritten. Für seine asketische und pazifistische Haltung wurde er eher in den westlichen Ländern geehrt, in Indien selbst wurde er von Kritikern scharf angegriffen. Als Gandhi sich für Ausgleichszahlungen an Pakistan einsetzte, sorgte das bei vielen Indern für großen Unmut, sie hielten ihn für einen Landesverräter. Am 30. Januar 1948, nur wenige Monate nach der Unabhängigkeit, wurde Gandhi von einem Hindu-Fundamentalisten ermordet. [NEO | oc/c] || Sechs Monate Dreharbeiten an Originalschauplätzen, bis zu 200 000 Komparsen am Set und 22 Millionen Dollar Produktionskosten, ein Drittel davon von der indischen Regierung finanziert: 1982, nach fast 20 Jahren Vorbereitungszeit, drehte Sir Richard Attenborough den Spielfilm Gandhi, der Geschichte schreiben sollte. Der Monumentalfilm war gemäss NZZ in seinem Entstehungsland nicht unbestritten: "Indische Zeitungen monieren, dass der erste von der Regierung gebilligte Film von einem Engländer gedreht wird". Und Gandhi-Anhänger hätten anstelle des realen Mannes lieber eine gleissend weisse Lichtgestalt gesehen, so der Regisseur. Zur Vorgeschichte gehört aber auch, dass Premier Nehru bereits früh von seinem Freund Lord Mountbatten, dem letzten Vizekönig Indiens, gebeten wurde, sich für Attenboroughs Vorhaben einzusetzen. Nehrus Tochter, Ministerpräsidentin Indira Gandhi, war dann auch federführend bei der finanziellen Unterstützung der Produktion. Die Lebensgeschichte des grossen indischen Freiheitskämpfers wurde mit acht Oscars ausgezeichnet, darunter demjenigen für den besten Film und für die beste Regie. Der bis dahin kaum bekannte Ben Kingsley erhielt für seine Verkörperung des Mahatma den Oscar für die beste Hauptrolle. Die Rolle ebnete dem Schauspieler mit indischem Vater und englischer Mutter den Weg zu einer verdienstvollen Karriere. [SF]
bester Film (Oscar)
bester Film (BAFTA Award)
bester Film [National Board of Review Award]
bester Film [New York Film Critics Circle Award]
bester ausländischer Film [Golden Globe]
bester ausländischer Film [David di Donatello]
Oscar für Richard Attenborough (Regie)
Golden Globe für Richard Attenborough (Regie)
BAFTA Award für Richard Attenborough (Regie)
Oscar für John Briley
Golden Globe für John Briley
Oscar für Billy Williams & Ronnie Taylor
Cinematography Award Billy Williams & Ronnie Taylor [BSC]
David di Donatello für Richard Attenborough (Produktion)
Oscar für Ben Kingsley
Golden Globe für Ben Kingsley
BAFTA Award für Ben Kingsley
National Board of Review Award für Ben Kingsley
London Critics Circle Film Award für Ben Kingsley
Los Angeles Film Critics Association Award für Ben Kingsley
New York Film Critics Circle Award für Ben Kingsley
BAFTA Award für Rohini Hattangadi
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