Die Ehe der Maria Braun (1978-D)
Stab Drama: Maria (H.Schygulla) und Hermann Braun (K.Löwitsch) werden während des Zweiten Weltkrieges getraut. Einen halben Tag und eine Nacht sind sie zusammen, dann muss Hermann an die Ostfront zurück. 1945, bei Kriegsende, ist er in Russland vermisst. Außer Maria glaubt niemand, nicht die Mutter und auch nicht ihre Freundin Betti, dass Hermann noch lebt. Selbst wenn Maria auf dem schwarzen Markt die notwendigen Dinge für sich und ihre Mutter ertauscht, trägt sie ein Schild mit Hermanns Foto um den Hals: Sie hofft, heimkehrende Soldaten können ihr Auskunft über sein Schicksal geben. Die Hoffnung gibt ihr Mut: In einer Bar, die für Deutsche verboten und lediglich für GIs gestattet ist, arbeitet Maria als Animierdame und begegnet dem Farbigen Bill. Später wird sie sagen: "Meinen Mann liebe ich. Bill habe ich lieb gehabt." Sie lernt Englisch. Maria wird schwanger. Bettis Mann, der aus der Gefangenschaft zurückkommt, bringt die Nachricht von Hermanns Tod. Doch eines Abends steht der Vermisste vor der Tür. Als er sie in Bills Umarmung sieht, schlägt er auf sie ein. Bill gelingt es, den geschwächten Heimkehrer abzudrängen; doch die ertappte Maria erträgt Hermanns demütigende Situation nicht: Mit einer Flasche, die sie vom Tisch nimmt, schlägt sie Bill über den Kopf. Er wird an der Verletzung sterben. Vor dem Staatsanwalt nimmt Hermann die Schuld an Bills Tod auf sich: Nicht Maria, sondern er habe zugeschlagen. Er wird verurteilt. Maria erleidet eine Fehlgeburt. Auf der Rückreise von einem befreundeten, auf dem Lande lebenden Arzt lernt sie im Zug den Textilfabrikanten Karl Oswald (I.Desny) kennen, der nach Kriegsende aus dem Ausland zurückgekehrt ist, um seine Fabrik wieder zu übernehmen. Maria wird seine Sekretärin, seine Assistentin, Vertraute und letztendlich seine Geliebte. Sie liebt aber klare Verhältnisse, und so erfährt auch Hermann von Oswald. Maria hat Erfolg. Sie bezieht ein Einfamilienhaus. Alleine, auch wenn Oswald ihr gerne einen Heiratsantrag machen würde. Als Hermann aus dem Zuchthaus entlassen werden soll, kommt Maria knapp zu spät, um ihn abzuholen. Er ist schon weg und hat lediglich einen Brief hinterlassen: "Weil ich dich liebe, brauch' ich ein eigenes Leben. Wenn ich es habe, werde ich wiederkommen und dich fragen, ob du meine Frau sein willst." Einige Jahre später, 1954, kommt Hermann tatsächlich zurück. Maria ist alleine; Oswald, der schon lange wusste, dass er todkrank ist, ist ins Ausland verschwunden und dort gestorben. In seinem Testament, das Maria und Hermann in ihrem Haus von einer aus Frankreich angereisten Notarin verlesen wird, setzt er sie zur Haupterbin seines Vermögens ein. Die Erbschaft werden sie nicht mehr antreten können... [ARD-Info | oc] || Die Ehe der Maria Braun ist der Auftakt einer Trilogie (mit Lola und Die Sehnsucht der Veronika Voss /beide 1981/) zur frühen Geschichte der BRD.
Regie Rainer Werner Fassbinder
Drehbuch Pea Fröhlich
  Peter Märthesheimer
Idee Rainer Werner Fassbinder
Kamera Michael Ballhaus
Musik Peer Raben
Produktion Michael Fengler
>> Albatros Produktion
>> Trio-Film
>> WDR
Rolle Darsteller
Maria Braun Hanna Schygulla
Hermann Braun Klaus Löwitsch
Karl Oswald Ivan Desny
Marias Mutter Gisela Uhlen
Betti Elisabeth Trissenaar
Willi Gottfried John
Senkenberg Hark Bohm
Bill George Byrd
Arzt Claus Holm
Wetzel Günter Lamprecht
Opa Berger Anton Schirsner
Frau Ehmke Lilo Pempeit
  [=Liselotte Eder]
Rotkreuzschwester Sonja Neudorfer
Schaffner Volker Spengler
Vevi Isolde Barth
Ami auf der Konferenz Bruce Low
Ami (GI) im Zug Günther Kaufmann
Staatsanwalt Karl-Heinz von Hassel
Notarin Kristine de Loup
  [=Christine Hopf de Loup]
Standesbeamter Hannes Kaetner
Länge 120m (c)
Drehzeit Januar-März '78 (35 Tage)
Drehorte Coburg, Bayern; Berlin
Kinostart März 1979
DVD April 2005 (de)
> Filmband in Silber (programmfüllender Spielfilm) [DF]
> fremdsprachiger Film des Jahres [London Critics CFA]
> Filmband in Gold für R.W. Fassbinder  [Dt. Filmpreis]
> Silberner Bär für bestes technisches Team
> Filmband in Gold für Hanna Schygulla [Dt. Filmpreis]
> Spezial-David /di Donatello/ für Hanna Schygulla
> Silberner Bär für Hanna Schygulla [Berlinale]
> Filmband in Gold für Gisela Uhlen  [Dt. Filmpreis]
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