Come See the Paradise (1989-USA | Komm und sieh das Paradies)
credits
Regie
  Alan Parker
Drehbuch
  Alan Parker
Kamera
  Michael Seresin
Musik
  Randy Edelman
Produktion
  Robert F. Colesberry
(presented by) Twentieth Century Fox
 
Jack McGurn
Dennis Quaid
Lily Kawamura
Tamlyn Tomita
Mr. Kawamura
Sab Shimono
Mrs. Kawamura
Shizuko Hoshi
Charlie Kawamura
»
Stan Egi
Harry Kawamura
Ronald Yamamoto
Dulcie Kawamura
»
Akemi Nishino
Joyce Kawamura
Naomi Nakano
Frankie Kawamura
Brady Tsurutani
Augie Farrell
»
Pruitt Taylor Vince
Gerry McGurn
Colm Meaney
Marge McGurn
Becky Ann Baker
 
Länge
  133m; 138m (c)
Drehzeit
  August-November 1989
Drehorte
  Oregon; Washington;
    California
Kinostart
  September 1990 (D)
    Dezember 1990 (USA)
DVD
  -
posterMelodram: Eine flache Landschaft irgendwo in Florida nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs: Lily McGann, geb. Kawamura (Tamlyn Tomita), ist mit ihrer zehnjährigen Tochter auf dem Weg zu einer einsamen Bahnstation. Sie will ihren Mann Jack (Dennis Quaid) abholen, von dem sie der Krieg getrennt hat. Es ist eine dramatische, oft tragische Geschichte, die sie ihrer Tochter erzählt, während beide auf den Zug warten: Jack McGurn, Sohn irischer Einwanderer und Mitglied der Gewerkschaft der New Yorker Filmvorführer, kämpft 1936 mit seinen Genossen um bessere Arbeitsbedingungen. Als er gegen die ständig wachsende Brutalität protestiert, wird man seiner überdrüssig. Die Gewerkschaft lässt ihn fallen. McGurn nennt sich von nun an McGann und will nichts mehr mit der Gewerkschaft zu tun haben. Er setzt sich nach Los Angeles ab. Im Kino des Japaners Mr. Kawamura (Sab Shimono) findet er Arbeit. So lernt er Lily kennen, die älteste Tochter seines Arbeitgebers, seine große Liebe. Gegen den Willen des Vaters, der die Verbindung mit einem Nichtjapaner ablehnt, heiraten sie - auch wenn das bedeutet, dass sie Kalifornien verlassen müssen, da hier "Mischehen" verboten sind. In Seattle findet Jack Arbeit in einer Fischfabrik, seine Tochter kommt zur Welt. Wieder gerät er in Gewerkschaftshändel und zwischen alle Fronten. Lily flieht mit dem Kind nach Hause, nach Little Tokio in Los Angeles. Sie glaubt, über Jack hinwegzukommen, doch als er vor ihr steht, ist die Liebe wieder da. Das Glück ist nur von kurzer Dauer. 1939 bricht der Zweite Weltkrieg aus, Japan wird zum Feind, auch für die USA, die sich - zunächst noch - aus dem aktiven Kampf heraushalten. Mr. Kawamura gerät ins Visier des FBI, man unterstellt ihm feindliche Gesinnung und Spionage. Er wird verhaftet. Bomben fallen auf Pearl Harbour. 1941 erklären die USA Hitler, Italien und Japan den Krieg. Das Misstrauen gegenüber Japanern wächst, es kommt zu Übergriffen, vor allem in Kalifornien: Sogar Kaufhaus-Weihnachtsmänner sind gehalten, (halb-)japanische Kinder nicht auf den Schoß zu nehmen. Präsident Franklin Roosevelt erlässt die offizielle Verordnung Nr. 9066, die Japaner in bestimmten Gebieten zwingt, ihr Hab und Gut in kürzester Zeit zu veräußern. Sie werden in Autos, Busse und Züge verladen und auf 10 Lager in abgelegenen Wüstengebieten verteilt. Gleichzeitig ergeht ein Rekrutierungsbefehl an Jack McGann. Er kann Lily, sein Kind und die Familie Kawamura nur noch an den Zug bringen. Eine Zeit der Trennungen, Entbehrungen, Verluste und Schrecken beginnt... [BR, 2010] || Der britische Regisseur Alan Parker geht nach Mississippi Burning (1988) erneut auf ein düsteres Kapitel amerikanischer Geschichte ein. Bei seiner Darstellung des geschichtlichen Hintergrunds hielt er sich streng an die Fakten. Zum historischen Hintergrund: Mit dem japanischen Angriff auf Pearl Harbor am 7. Dezember 1941 begann für die Vereinigten Staaten der zweite Weltkrieg. Für 120 000 Männer, Frauen und Kinder japanischer Abstammung, die in den USA ansässig waren, bedeutete das eine drastische Veränderung ihrer Lebensbedingungen. Nach dem Angriff intensivierten sich die Rassenvorurteile, Japanamerikanern wurden Sabotage und Spionage unterstellt. Im Februar 1942 erließ Präsident Franklin D. Roosevelt Verordnung Nr. 9066, die den Kriegsminister anwies, Militärgebiete zu bilden, und von dort jeden abzutransportieren, der Kriegsbemühungen bedrohen könnte. Ohne Widerspruchsrecht wurden alle Einwohner japanischer Abstammung an der Westküste von der Regierung gezwungen, innerhalb weniger Tage ihre Häuser zu verlassen. Im November 1942 war die Umsiedlung beendet. Die Mehrzahl der Internierten arbeitete im Lager. 1943 wurden die Verhältnisse noch angespannter, als die Regierung den Internierten einen Loyalitätsfragebogen vorlegte. Sie wurden gefragt, ob sie in einem bewaffneten Kampf den USA zu dienen und einen bedingungslosen Fahneneid zu leisten bereit seien. Einige der älteren Internierten verneinten das, denn man bot ihnen nicht einmal die amerikanische Staatsbürgerschaft dafür an. Andere weigerten sich, solange ihre Familien noch hinter Stacheldraht saßen. Wer zustimmte, wurde als loyal angesehen und konnte auf unbestimmte Zeit beurlaubt werden, allerdings nur außerhalb der an der Westküste etablierten Militärzonen. Wer mit "Nein" geantwortet hatte, wurde in Sonderverwahrung in einem Lager in Tule Lake genommen. Sobald der Krieg sich zugunsten von Amerika wendete, lockerten sich die Beschränkungen und manche Internierten durften die Lager verlassen. Doch bis die Letzten entlassen wurden, dauerte es bis über das Kriegsende 1945 hinaus. In den 60er-Jahren begann von Seiten der Bürgerrechtsbewegung Kritik an den Maßnahmen laut zu werden, die Diskussion führte in den 80er-Jahren zu umfangreichen wissenschaftlichen Untersuchungen und einer politischen Debatte. Nachdem eine vom US-Kongress eingesetzte Kommission zu dem Schluss kam, dass die Maßnahmen nicht als militärisch notwendig gerechtfertigt werden konnten und die Ursachen "rassistische Vorurteile, kriegsbedingte Hysterie und das Versagen der politischen Führung" waren, sprach 1988 der Civil Liberties Act of 1988 jedem noch lebenden Opfer der Zwangsumsiedelung 20 000 Dollar Entschädigung zu. 1992 wurden in einer Gesetzesänderung weitere Mittel bereitgestellt, um die Verpflichtung erfüllen zu können, und Präsident George W. Bush sprach eine formelle Entschuldigung aus. [BR]
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