Stab |
Historienfilm:
Frankreich im Jahre 1789. Die feudale Gesellschaft und das absolute
Königtum befinden sich in einer schweren Krise. Jahrhunderte lange
Ausbeutung, akute Hungersnot und die Arroganz eines Hofes, der das
Geld nur so verschleudert, haben im Volk die Bereitschaft zur Revolte
geweckt. Besonders das von den Ideen der Aufklärer infizierte Bürgertum
zeigt zunehmend politisches Selbstbewusstsein; es sieht eine Chance
für Reformen gekommen, als der drohende Staatsbankrott den schwachen
König Louis XVI. (J.-F.Balmer) zwingt, eine Ständeversammlung
einzuberufen. Am 5. Mai 1789 treten in Versailles die Repräsentanten
von Adel, Klerus und Bürgertum zusammen und es kommt sofort zur Konfrontation.
Die Bürgerlichen sperren sich gegen das übliche Abstimmungssystem,
bei dem sie von vornherein unterlegen wären. Dass Louis die "Aufrührer"
von den Verhandlungen ausschließt, ist kein cleverer Schachzug: Im
Ballhaus von Versailles erklärt sich der Dritte Stand zur Nationalversammlung
und schwört, Frankreich eine neue Verfassung zu geben. In Paris hat
sich unterdessen das Zentrum der Opposition gebildet. Eine aufstrebende
politische Klasse, zu der auch der Anwalt Georges Danton (K.M.Brandauer)
und der Journalist Camille Desmoulins (F.Cluzet)
gehören, versteht es, die Massen zu mobilisieren. Es ist die städtische
Volksbewegung, die schließlich den Sturz der alten Ordnung erzwingt.
Die unpopuläre Königin Marie-Antoinette (J.Seymour)
veranstaltet in den Gärten des Schlosses noch Schäferspiele - da wird
in Paris die Bastille gestürmt. Mitgerissen vom Elan der Straße, verkündet
eine Koalition aus Bürgertum, Adel und Klerus die Erklärung der Menschenrechte.
Freiheit und Gleichheit scheinen in greifbare Nähe gerückt. Aber schon
deuten sich neue Konfliktlinien an. Während Gemäßigte wie der Vicomte
de Mirabeau (P.Ustinov) und der Marquis de La Fayette
(S.Neill) eine konstitutionelle Monarchie anstreben,
gehen die Pläne der revolutionären Avantgarde weiter. Der Prozess
der revolutionären Neuordnung scheint in überschaubare Bahnen gelenkt.
Der König ist nach Paris übersiedelt und hat einen Eid auf die Verfassung
geschworen; Mirabeau und La Fayette glauben, die Monarchie retten
zu können. Aber an der Basis, in den Stadtteilverwaltungen und Klubs
von Paris, gärt es nach wie vor. Fortschrittliche Strategen wie Maximilien
de Robespierre (A.Seweryn) und Jean-Paul Marat (V.Mezzogiorno)
betrachten das neue System, das dem König noch immer erhebliche Machtbefugnis
einräumt, mit Misstrauen. Und in der Nationalversammlung tut sich
Georges Danton mit radikalen Reden hervor. Es zeigt sich, dass die
revolutionären Kräfte die Lage realistisch einschätzen, denn Louis
XVI. sucht beharrlich Verbündete im Ausland. Im Juni 1791 unternehmen
Louis und Marie-Antoinette einen Fluchtversuch, werden aber in Varennes
gefasst. Ein Unternehmen, das zu einer Zuspitzung der politischen
Lage führt: Im Inneren gewinnt die Konterrevolution an Boden, an den
Grenzen ziehen der österreichische Kaiser und die adligen Emigranten
ein Heer zusammen. Während Robespierre zur Vorsicht mahnt und Danton
laviert, entschließen sich der König und Teile der Nationalversammlung
- vor allem die Abgeordneten der Gironde - zum Krieg. Aber Frankreich
ist geschwächt und gerät schnell in die Defensive. In dieser prekären
Situation geben erneut die Pariser Massen den Ausschlag. Mit der Unterstützung
eines revolutionären Regiments aus Marseille werden im August die
Tuilerien gestürmt, und Louis muss bei der Nationalversammlung Zuflucht
suchen: Von diesem Moment an gibt es in Frankreich keinen König mehr.
[MDR-Info | occ] |
Regie |
Robert Enrico |
Drehbuch |
David Ambrose |
Co-Adaptation |
Robert Enrico |
Kamera |
François Catonné |
Musik |
Georges Delerue |
Produktion [poster] |
Alexandre Mnouchkine |
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(Les) Films Ariane, F |
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Films A2, F |
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Laura Film, I |
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Antea, I |
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Alcor Films, D |
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Alliance, CDN |
Rolle |
Darsteller |
Georges Jacques Danton |
Klaus Maria Brandauer |
Marie-Antoinette |
Jane Seymour |
Camille Desmoulins |
François Cluzet |
Louis [Ludwig] XVI. |
Jean-François Balmer |
Maximilien de Robespierre |
Andrzej Seweryn |
Gabrielle Danton |
Marianne Basler |
Honoré de Mirabeau |
Peter
Ustinov |
Marquis de La Fayette |
Sam Neill |
Herzogin de Polignac |
Claudia
Cardinale |
Jean-Paul Marat |
Vittorio Mezzogiorno |
Louis Legendre |
Jean-François Stévenin |
Santerre |
Marc de Jonge |
Billaud-Varenne |
Serge Dupire |
Maurice Duplay |
Jean Bouise |
Lucile Desmoulins |
Marie Bunel |
Prinzessin de Lamballe |
Gabrielle Lazure |
Gesandter des Papstes |
Massimo Girotti |
Abbé Maury |
Michel Galabru |
Jean-Sylvain Bailly |
Michel Duchaussoy |
Länge |
170m (c) |
Drehzeit |
Januar-Mai 1989 |
Drehorte |
Paris; Senlis; Bordeaux; |
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Strasbourg; Tarascon; |
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Nevers (und Umgebung) |
Kinostart |
Oktober 1989 (F) |
DVD |
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