On the Waterfront (1953/54-USA | Die Faust im Nacken)
Stab Sozialdrama: Mit gnadenloser Härte hat sich der einstige Hafenarbeiter Johnny Friendly (L.J.Cobb) seine Position als örtlicher Gewerkschaftsboss erkämpft. Es war ein langer, brutaler Weg dorthin - ein Weg, der über Leichen führte. Auch heute schreckt Johnny nicht davor zurück, seine Interessen mit kriminellen Methoden durchzusetzen. An seiner Seite thront Charley Malloy (R.Steiger), der Johnny dabei hilft, die Dockarbeiter zu kontrollieren und auszubeuten. Unter ihnen ist auch Charleys jüngerer Bruder Terry (M.Brando), ein willenloser Handlanger, der die Machenschaften seines Bruders nicht hinterfragt. Bis er mit ansehen muss, wie ein junger Arbeiter von Johnnys Männern ermordet wird. Er lernt Edie (E.M.Saint) kennen, die ebenso hübsche wie kämpferische Schwester des Toten, die gemeinsam mit dem idealistischen Pater Barry (K.Malden) versucht, die verängstigten Arbeiter zum Widerstand gegen Johnny zu bewegen. Terry verliebt sich in Edie und warnt sie davor, Johnny und seinen Männern in die Quere zu kommen. Ohne Erfolg. Als wenig später ein weiterer Dockarbeiter bei einem "Unfall" ums Leben kommt und Johnnys Männer versuchen, Pater Barry mit Gewalt einzuschüchtern, beginnt Terry zu rebellieren. Nicht einmal sein Bruder Charley kann ihn beschwichtigen - und ist kurz darauf ein toter Mann. Nun hat Terry nichts mehr zu verlieren. Unterstützt von Edie und Pater Barry macht er vor einem Untersuchungsausschuss eine umfassende Aussage. Doch der hasserfüllte Johnny und seine Männer warten bereits auf den "Verräter"... [ARD-Info | oc] Filmdebüt von Eva Marie Saint. * Für "Die Faust im Nacken" gewann Marlon Brando seinen ersten Oscar und war endgültig im Olymp der amerikanischen Darsteller angekommen. Der Film erhielt weitere sieben Oscars, darunter die Preise für den besten Film, die beste Regie, das beste Drehbuch und die beste Kamera. Auch die damals noch weitgehend unbekannte Eva Marie Saint ("Der unsichtbare Dritte") erhielt einen Oscar als beste Nebendarstellerin. Bei aller künstlerischen Brillanz ist "Die Faust im Nacken" aber auch ein Filmklassiker, der nie unumstritten war. Viele sahen in ihm eine Rechtfertigung seiner Macher für ihre Zusammenarbeit mit dem Kommunistenjäger Joseph McCarthy wenige Jahre zuvor. Sowohl der Autor, Budd Schulberg, als auch der Regisseur, Elia Kazan, hatten vor dem "Komitee für unamerikanische Umtriebe" (HUAC) gegen ihre ehemaligen Genossen in der kommunistischen Partei ausgesagt und wurden daraufhin als Verräter stigmatisiert. In diesem Licht betrachtet erhielt der Film, der in einer besonderen Situation den Verrat zur moralischen Pflicht erhob, eine besondere Bedeutung. [3SAT]
Regie Elia Kazan
Drehbuch Budd Schulberg
Artikelserie (1948) Malcolm Johnson
Kamera Boris Kaufman
Musik Leonard Bernstein
Produktion Sam Spiegel
> für Columbia (Pictures)
Rolle Darsteller
Terry Malloy Marlon Brando
Pater Barry Karl Malden
Johnny Friendly Lee J. Cobb
Edie Doyle Eva Marie Saint
Charley Malloy Rod Steiger
"Kayo" Dugan Pat Henning
Glover Leif Erickson
Big Mac James Westerfield
Truck Tony Galento
Tillio Tami Mauriello
"Pop" Doyle John Hamilton
Mott John Heldabrand
Moose Rudy Bond
Luke Don Blackman
Jimmy Arthur Keegan
Barney Abe Simon
Länge 108m (bw)
Drehzeit November '53-Januar '54
  [36 Drehtage]
Drehort Hoboken, New Jersey
Kinostart Juli/August 1954
BLU RAY Juni 2013
> bester Film [Oscar]
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