Nachts, wenn der Teufel kam (1957-D)
Stab Krimi/drama: Während des Zweiten Weltkrieges: In Hamburg ist die Kellnerin Lucy Hansen ermordet worden. Der Tat dringend verdächtigt wird Willi Keun, der als Letzter mit der Ermordeten zusammen gesehen wurde. Kriminalkommissar Axel Kersten (C.Holm) und seine Mitarbeiterin Helga Hornung stoßen anhand eines alten Fahndungsblattes auf übereinstimmende Details bei einer ganzen Serie bisher ungeklärter Frauenmorde. Demnach wäre Willi Keun nicht der Mörder der Kellnerin. Kerstens Überlegung, dass zahlreiche unaufgeklärte Mordfälle der letzten Jahre von einem Täter mit ungewöhnlichen Kräften begangen worden sein müssen, stößt auf das Interesse des SS-Gruppenführers Rossdorf (H.Messemer). Rossdorf hofft auf einen Modellfall, mit dem er bei seinen Vorgesetzten Eindruck schinden kann. Kersten liefert ihm den Mörder. Er hat in Berlin den geistesschwachen Bruno Lüdke (M.Adorf) ausfindig gemacht, der eine große Zahl von Sexualmorden in verschiedenen Gegenden Deutschlands gesteht. Aber die nationalsozialistische Führungsspitze kann keine Enthüllung gebrauchen, derzufolge auf deutschem Boden jahrelang ein geistesschwacher Unhold arischer Abstammung unentdeckt morden konnte. Man vertuscht den "Fall Lüdke" und zieht für den Mord an der Kellnerin einen Mann zur Verantwortung, der die Tat mit Sicherheit nicht begangen hat... [ZDF-Info | oc] || „Nachts, wenn der Teufel kam" ist ein bemerkenswerter deutscher Spielfilm aus der Nachkriegszeit. Das Drehbuch schrieb Werner Jörg Lüddecke nach dem gleichnamigen Tatsachenbericht von Will Berthold. Er erhielt dafür einen Bundesfilmpreis, ebenso wie Georg Krause (Kamera), die beiden Szenenbildner, die Schauspieler Mario Adorf, Hannes Messemer, Werner Peters, Annemarie Düringer und vor allem Regisseur Robert Siodmak, dem mit „Nachts, wenn der Teufel kam" endgültig ein Comeback im deutschen Film gelang. Mario Adorf brilliert als unheimlicher Massenmörder – eine Rolle, die ihn in den folgenden Jahren auf das Fach des Schurken festlegte. Im Jahr 1994 befasste sich auch der niederländische Kriminalist Jan Albertus Blaauw mit den 53 Morden, die Bruno Lüdke damals zugeschrieben wurden. Sein Ergebnis: Lüdke war unschuldig. Darüber besteht in Fachkreisen inzwischen weitgehend Einigkeit. [ARTE]
Regie Robert Siodmak
Drehbuch Werner Jörg Lüddecke
Tatsachenbericht Will Berthold
Kamera Georg Krause
Musik Siegfried Franz
Produktion Robert Siodmak
> für Divina-Film
Rolle Darsteller
Kommissar Axel Kersten Claus Holm
Bruno Lüdke Mario Adorf
SS-Gruppenführer Rossdorf Hannes Messemer
Mollwitz Peter Carsten
Major Wollenberg Carl Lange
Willi Keun Werner Peters
Helga Hornung Annemarie Düringer
Lucy Hansen Monika John
Anna Hohmann Rose Schäfer
Dr. Schleffien Ernst Fritz Fürbringer
Kriminalrat Dr. Böhm Walter Janssen
SS-Sturmführer Heinrich Wilmut Borell
SS-Truppführer Scharf Helmut Brasch
Kriminalassistent Brühl Georg Lehn
Keuns Pflichtverteidiger Lukas Ammann
Frau Weinberger Margaret Jahnen
Portiersfrau Käthe Itter
Frau Lehmann Else Quecke
Schlampilein Christa Nielsen
? Alois Maria Giani
Soldat Dieter/Dietrich Thoms
Länge 105m (bw)
Drehzeit Juni-Juli 1957
Drehorte München; Berlin
Kinostart September 1957
DVD Arthaus/Kinowelt HE (de)
Goldene Schale [Deutscher Filmpreis]
Filmband in Gold für/an R. Siodmak [Dt. Filmpreis]
Regiepreis für Robert Siodmak [FF Karlovy Vary]
Filmband in Gold für/an Werner Jörg Lüddecke [DF]
Filmband in Gold für/an Georg Krause  [Dt. Filmpreis]
Filmband in Gold für/an Hannes Messemer [DF]
Filmband in Gold für/an Werner Peters [Dt. Filmpreis]
Filmband in Gold für/an Annemarie Düringer [DF]
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