Stab |
Krimi/drama:
Während des Zweiten Weltkrieges: In Hamburg ist die Kellnerin Lucy
Hansen ermordet worden. Der Tat dringend verdächtigt wird Willi Keun,
der als Letzter mit der Ermordeten zusammen gesehen wurde. Kriminalkommissar
Axel Kersten (C.Holm) und seine Mitarbeiterin Helga
Hornung stoßen anhand eines alten Fahndungsblattes auf übereinstimmende
Details bei einer ganzen Serie bisher ungeklärter Frauenmorde. Demnach
wäre Willi Keun nicht der Mörder der Kellnerin. Kerstens Überlegung,
dass zahlreiche unaufgeklärte Mordfälle der letzten Jahre von einem
Täter mit ungewöhnlichen Kräften begangen worden sein müssen, stößt
auf das Interesse des SS-Gruppenführers Rossdorf (H.Messemer).
Rossdorf hofft auf einen Modellfall, mit dem er bei seinen Vorgesetzten
Eindruck schinden kann. Kersten liefert ihm den Mörder. Er hat in
Berlin den geistesschwachen Bruno Lüdke (M.Adorf)
ausfindig gemacht, der eine große Zahl von Sexualmorden in verschiedenen
Gegenden Deutschlands gesteht. Aber die nationalsozialistische Führungsspitze
kann keine Enthüllung gebrauchen, derzufolge auf deutschem Boden jahrelang
ein geistesschwacher Unhold arischer Abstammung unentdeckt morden
konnte. Man vertuscht den "Fall Lüdke" und zieht für den
Mord an der Kellnerin einen Mann zur Verantwortung, der die Tat mit
Sicherheit nicht begangen hat... [ZDF-Info | oc] || „Nachts, wenn der Teufel kam" ist ein bemerkenswerter deutscher Spielfilm aus der Nachkriegszeit. Das Drehbuch schrieb Werner Jörg Lüddecke nach dem gleichnamigen Tatsachenbericht von Will Berthold. Er erhielt dafür einen Bundesfilmpreis, ebenso wie Georg Krause (Kamera), die beiden Szenenbildner, die Schauspieler Mario Adorf, Hannes Messemer, Werner Peters, Annemarie Düringer und vor allem Regisseur Robert Siodmak, dem mit „Nachts, wenn der Teufel kam" endgültig ein Comeback im deutschen Film gelang. Mario Adorf brilliert als unheimlicher Massenmörder – eine Rolle, die ihn in den folgenden Jahren auf das Fach des Schurken festlegte. Im Jahr 1994 befasste sich auch der niederländische Kriminalist Jan Albertus Blaauw mit den 53 Morden, die Bruno Lüdke damals zugeschrieben wurden. Sein Ergebnis: Lüdke war unschuldig. Darüber besteht in Fachkreisen inzwischen weitgehend Einigkeit. [ARTE] |