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Historiendrama:
Maria Stuart (V.Redgrave), in Frankreich aufgewachsen
und seit 1548 mit dem französischen Thronfolger vermählt, verliert
ihren königlichen Gemahl nach kurzer Regentschaft. Ihre Schwiegermutter
Katharina von Medici ist ihr feindlich gesonnen; so folgt Maria nicht
ungern dem Ruf ihres Halbbruders James Stuart (P.McGoohan)
und kehrt nach Schottland zurück. Hier herrscht Aufruhr unter den
verschiedenen Clans. Königin Elizabeth I. von England (G.Jackson)
verweigert Maria die gewünschte Durchreise. Zwischen den beiden Frauen
besteht eine starke Rivalität, da Maria Stuart sich als rechtmäßige
Erbin des englischen Throns betrachtet und Elizabeth in ihren Augen
lediglich eine Usurpatorin ist. Diese wiederum fordert, dass Maria
auf ihren Thronanspruch verzichtet. Nach ihrer Landung in Schottland
gerät Maria in die erbitterten Auseinandersetzungen zwischen Katholiken
und Reformierten und in ein politisches Ränkespiel, in dem auch Elizabeth
ihre Fäden zieht. Maria heiratet den eitlen Lord Darnley (T.Dalton).
Doch die Ehe steht unter keinem guten Stern. Darnley lässt Marias
Sekretär und Vertrauten David Riccio umbringen (I.Holm).
Er selbst wird später ein Opfer des Earl of Bothwell (N.Davenport).
Marias anschließende Heirat mit Bothwell bringt Darnleys Parteigänger
noch mehr gegen sie auf, sie wird gestürzt und flieht nach England
in der vergeblichen Hoffnung, ausgerechnet bei ihrer Rivalin Elizabeth
Hilfe zu finden... [ARTE-Info | occ]
Maria Stuart [Mary Stuart / Mary, Queen of Scots,
Königin 1542-68] (1542-87): Tochter Jakobs V. von Schottland und von
Regentin (seit 1554) Maria; in Frankreich erzogen, seit 1558 in erster
Ehe mit Franz II. von Frankreich (seit 1559 König); nach dessen Tod
(1560) kehrte sie 1561 nach Schottland zurück. Zu Elisabeth I. von
England stand sie politisch in Gegensatz, da sie sich der schottisch-französischen
Verbindung verpflichtet fühlte; auch galt sie als Urenkelin Heinrichs
VII. den Katholiken als rechtmäßige Erbin des englischen Throns. 1565
heiratete sie ihren Vetter Lord Darnley, mit dem sie sich noch vor
der Geburt ihres Sohnes (Jakob VI., als englischer König ab 1603 Jakob
I.) überwarf. Ihren katholisierenden Bestrebungen trat in offener
Empörung die Mehrzahl der protestantischen Lords und v.a. der Reformator
J. Knox entgegen. Darnley, der 1566 ihren Sekretär, den Italiener
David Rizzio (auch Riccio), aus Hass und Eifersucht hatte umbringen
lassen, wurde 1567 durch J.H. Bothwell ermordet; Maria Stuarts Mitwisserschaft
ist umstritten. 1567 heiratete sie Bothwell, doch die protestantischen
Lords erhoben sich, brachten sie zeitweilig in ihre Gewalt und zwangen
sie zur Abdankung zugunsten ihres Sohnes Jakob, für den der Earl of
Murray als Regent eingesetzt wurde. Maria Stuart zog nach einer Niederlage
ihrer Truppen (13.05.1568 bei Langside; heute zu Glasgow) die Flucht
nach England vor, offenbar in der Hoffnung, Elisabeth I. würde ihr
aus monarchischem Gemeinschaftsgefühl helfen. Diese ließ sie jedoch
(für die folgenden mehr als 18 Jahre) gefangen setzen. Mit dem Vorwurf
der Teilnahme an der Verschwörung A. Babingtons setzte Lord Burghley
ihre Verurteilung und Hinrichtung durch. [Brockhaus] |