Maurice (1986-GB | Maurice)
credits
Regie
James Ivory
Drehbuch
Kit Hesketh-Harvey
&
James Ivory
Roman (1971)
E.M. Forster
Kamera
Pierre Lhomme
Musik
Richard Robbins
Produktion
Ismail Merchant
[presented by] Merchant Ivory Productions
(in association with) Cinecom Pictures
(and) Film Four International
 
Maurice
James Wilby
Clive Durham
Hugh Grant
Alec Scudder
Rupert Graves
Dr. Barry
Denholm Elliott
Mr. Ducie
Simon Callow
Mrs. Hall
Billie Whitelaw
Dean Cornwallis
Barry Foster
Mrs. Durham
Judy Parfitt
Anne Durham
Phoebe Nicholls
Simcox
Patrick Godfrey
Risley
Mark Tandy
Lasker-Jones
&
Ben Kingsley
Kitty Hall
»
Kitty Aldridge
Ada Hall
Helena Michell
Pippa Durham
Catherine Rabett
Mr. Borenius
»
Peter Eyre
Archie
Michael Jenn
Chapman
Mark Payton
junger Maurice
Orlando Wells
 
Länge
  140m (c)
Drehzeit
  Oktober-Dezember '86
Drehorte
  London; Cambridge;
  Wilbury Park, Wiltshire
Kinostart
  September 1987 (USA)
  Januar 1988 (D)
DVD
  September 2010
posterGesellschaftsdrama: England im Jahr 1909: Maurice (James Wilby) beginnt sein Studium am altehrwürdigen College in Cambridge. Als er den smarten Clive (Hugh Grant) kennenlernt, verliebt er sich Hals über Kopf in ihn. Die beiden jungen Männer geben sich ihren homoerotischen Schwärmereien hin. Auf Wunsch von Clive bleibt die Beziehung jedoch rein platonisch, da er sich vor gesellschaftlicher Ächtung fürchtet. Auch nach dem Studium halten die Freunde engen Kontakt. Dies ändert sich schlagartig, als ein gemeinsamer homosexueller Bekannter wegen Sittenverstoßes verhaftet und zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt wird. Aus Angst vor einem ähnlichen Schicksal distanziert sich Clive von Maurice und flüchtet sich in eine standesgemäße Heirat. Maurice versucht, seinen homosexuellen Neigungen mit Hilfe eines Hypnotiseurs zu entkommen - doch leider erfolglos. Er erkennt, dass er sich seinen Gefühlen stellen muss und gibt sich den Annäherungsversuchen von Clives Jagdgehilfen Alec (Rupert Graves) hin. Es entwickelt sich eine leidenschaftliche Liebesbeziehung zwischen den beiden Männern. Maurice glaubt, sein Glück gefunden zu haben. Doch dann gesteht Alec ihm, dass er mit seiner Familie nach Argentinien auswandern wird... [ARTE, 2008] || Ein Jahr nach dem Erfolg von A Room with a View (1985) verfilmte James Ivory erneut einen Roman von Edward Morgan Forster. Wie A Room with a View so beschreibt auch Maurice die Zwänge und Repressionen des britischen Sittenkodex zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Die Thematik von Maurice ist jedoch um einiges brisanter: Die Geschichte der Selbstfindung eines jungen homosexuellen Mannes in einer Zeit, in der Homosexualität als Sittenwidrigkeit geahndet wurde, hat stark autobiografische Züge. Nicht ohne Grund hielt Forster den in den Jahren 1913 bis 1914 geschriebenen Roman ein halbes Jahrhundert vor der Öffentlichkeit geheim und verfügte dessen postume Veröffentlichung. Er widmete das Buch "einer glücklicheren Zeit". Die ausführlichen Beschreibungen der Gefühle und Gedanken des Romanhelden Maurice zeugen von der persönlichen Betroffenheit des Autors. Regisseur James Ivory gelingt es, Maurices innere Zerrissenheit in bewegenden Bildern und Dialogen zum Ausdruck zu bringen. Das Ergebnis ist eine berührende Liebesgeschichte, für die Ivory 1987 in Venedig mit dem Silbernen Löwen ausgezeichnet wurde. Der Film überzeugt durch eine perfekte Rollenbesetzung, wie die Ehrungen von Hugh Grant und James Wilby in Venedig als beste Schauspieler verdeutlichen. [ARTE] * 1960 tippte E.M. Forster eine vom ursprünglichen Manuskript abweichende Neufassung des Romans. Dieses Typoskript liegt dem 1971 erschienenen Buch zugrunde.
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