credits |
Regie |
|
Maurice Pialat |
Drehbuch |
|
Sylvie Danton |
Adaptation |
|
Maurice Pialat |
Roman (1926) |
|
Georges Bernanos |
Kamera |
|
Willy Kurant |
Musik |
|
Henri Dutilleux |
Produktion |
|
- |
— |
Erato Films / © |
Films A2 / © |
Flach Films / © |
Action Films / © |
|
Donissan |
|
Gérard Depardieu |
Mouchette |
|
Sandrine Bonnaire |
Menou-Segrais |
|
Maurice Pialat |
Cadignan |
|
Alain Artur |
Gallet |
|
Yann Dedet |
Mouchettes Mutter |
|
Brigitte Legendre |
Malorthy |
|
Jean-Claude Bourlat |
Pferdehändler |
|
Jean-Christophe Bouvet |
Havret |
|
Pierre d'Hoffelize |
Mutter des Kindes |
|
Corinne Bourdon |
|
Länge |
|
103m (c) |
Drehzeit |
|
Oktober-Dezember '86 |
Drehort |
|
Dep. Pas-de-Calais |
Kinostart |
|
September 1987 |
DVD |
|
- |
|
Drama: 1926, ein Dorf in Frankreich: Der katholische Dorfpriester Donissan (G.Depardieu) versucht, nach mittelalterlichem Vorbild das Leben eines Heiligen zu führen: Er fastet, trägt Bußgewänder unter seinem Talar und geißelt sich. Sein Vorgesetzter, der Dekan Menou-Segrais (M.Pialat), hält voll väterlicher Sorge den Eiferer zur Mäßigung an, ist andererseits aber auch fasziniert von der Kraft und Inbrunst des jungen Mannes, in dem er ganz besondere Gaben, wenn nicht gar eine Berufung zu erkennen glaubt. Bei einem einsamen nächtlichen Fußmarsch begegnet Donissan einem reisenden Pferdehändler (J.-C.Bouvet), der ihn zu einer Abkürzung überredet. Aber der Fremde führt den erschöpften Priester nur immer tiefer in die Einöde und offenbart sich schließlich als Satan. Der Teufel gewährt dem Geistlichen die völlige Erkenntnis seiner selbst und vermacht ihm die zweifelhafte Gabe, andere ebenso zu durchschauen. Auf dem Rückweg in sein Dorf trifft Donissan auf die frühreife Mouchette (S.Bonnaire). Die junge Frau ist die Mörderin ihres Geliebten und findet seitdem keine Ruhe mehr. Donissan versucht, sie von ihrer seelischen Not zu befreien, indem er ihr alles über sie selbst erzählt. Das verzweifelte Mädchen, das in seiner Verwirrung nicht mehr zwischen Realität und Wahn zu unterscheiden weiß, flieht... [occ] || Dem französischen Autor Georges Bernanos (1888-1948) gelingt 1926 mit seinem Debütroman Sous le soleil de Satan/Die Sonne Satans der Durchbruch als Schriftsteller und gilt fortan als Vertreter des neuen theologischen Romans. Seine meist im ländlichen Milieu angesiedelten Romane beschäftigen sich mit der Stellung des Menschen zwischen Gut und Böse, zwischen göttlicher und teuflischer Macht. Der 2003 verstorbene französische Regisseur Maurice Pialat adaptiert 1986 gemeinsam mit Sylvie Danton [=Sylvie Pialat] den Roman und feiert so seinen vielleicht größten filmischen Erfolg. Pialat besetzt in den beiden Hauptrollen Gérard Depardieu und Sandrine Bonnaire, mit denen er bereits mehrfach zusammengearbeitet hat, und ist selbst in der Rolle des Dekan Menou-Segrais zu sehen. Als der umstrittene Film bei den Filmfestspielen in Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet wird, kommt es zu einem der größten Skandale der Festivalgeschichte. Pialat streckt bei der Preisverleihung, die von gemischten verbalen Reaktionen des Publikums über die Entscheidung der Jury begleitet ist, die Faust in die Luft und schreit: "Wenn ihr mich nicht liebt, ich liebe euch schon lange nicht mehr" ("Si vous ne m'aimez pas, je peux vous dire que je ne vous aime pas non plus.") Trotz - oder gerade wegen - dieser Kontroversen gilt der Film für viele als Meisterwerk. Ohne dramatische Effekte oder Pathos zeigen die nüchternen Bilder die tragische und schmerzhafte Realität der Glaubenskrise des Dorfpriesters Donissan. [ARTE, 2008] |
|