Stab |
Gesellschaftsstudie:
Marcello Rubini (M.Mastroianni) ist ein Klatschreporter,
der seine Schriftstellerambitionen noch nicht völlig beerdigt hat.
Durch einige schönfärberische Homestories hat er sich die Gunst der
römischen High Society erworben. Dort gabelt er die scheinbar in ihn
verliebte Millionärstochter Maddalena (A.Aimée) auf
und verbringt mit ihr die Nacht in der heruntergekommenen Wohnung
einer Prostituierten. Als er nach Hause zurückkehrt, hat seine anhängliche
Verlobte Emma (Y.Furneaux) einen Selbstmordversuch
unternommen, mit dem sie Marcello zu mehr Häuslichkeit zwingen will.
Marcello bleibt nur die Flucht in seine Arbeit. Er begleitet die exzentrische
schwedische Filmdiva Sylvia (A.Ekberg), die im nächtlichen
Rom ihr legendäres Bad im Trevibrunnen nimmt, wofür Marcello sich
einen filmreifen Kinnhaken von Sylvias versoffenem Verlobten Robert
(L.Barker) einhandelt. In der näheren Umgebung Roms
muss Marcello über zwei Kinder berichten, denen angeblich eine Madonna
erschienen ist. Marcello führt seinen Vater durch Szenelokale, ohne
rechten Kontakt zu ihm zu bekommen. Marcellos Freund Steiner, der
aufgrund seiner intellektuellen Zielstrebigkeit als Vorbild fungiert,
nimmt sich das Leben, worauf Marcello auf einer der immer gleichen
Szenepartys einen Eklat produziert. Bei Sonnenaufgang zieht die übernächtigte
Partygesellschaft an den Strand, wo Fischer einen riesigen Rochen
an Land ziehen, der die Paradiesvögel mit seinen toten Augen unheimlich
anstarrt... [SWR-Info | oc-nc]
"Ein Skandalum, aber keine Wegweisung, nicht für die Welt, nicht
für die Filmkunst", nannte ein deutscher Kritiker ("Rheinische
Post") Federico Fellinis Film bei seiner bundesdeutschen
Premiere Mitte 1960. Einige Monate zuvor, bei der Uraufführung in
Rom, war Fellinis Film von den italienischen Zeitungen fast mehr als
ein politisches, denn als ein kulturelles Ereignis gehandelt worden.
Man hatte Fellini angefeindet und über den Film im italienischen Parlament
gesprochen. Bei einer öffentlichen Diskussion in Rom, die von Tausenden
besucht worden war, hatten sich Alberto Moravia und Pier Paolo Pasolini
dann hinter Fellini gestellt und die Meinung vertreten, dass mit dessen
jüngstem Film "eine neue Epoche der italienischen Produktion
begonnen habe" und dass der Film "eminent katholisch sei,
da alle Charaktere, auch die korruptesten noch, mit Liebe und Gnade
gezeichnet worden seien" ("Die Zeit"). La dolce
vita wurde zum Ereignis, an dem sich die Geister schieden
wie selten zuvor an einem Film. Das Publikum aber stürmte die Kassen
und machte den Film zu einem großen Kinoerfolg. [WDR] |
Regie |
Federico Fellini |
Drehbuch |
Federico Fellini |
|
Ennio Flaiano |
|
Tullio Pinelli |
Mitarbeit |
Brunello Rondi |
Kamera |
Otello Martelli |
Musik |
Nino Rota |
Produktion |
- |
>> |
Riama Film, I |
>> |
Pathé Consortium Cinéma, F |
Rolle |
Darsteller |
Marcello Rubini |
Marcello
Mastroianni |
Sylvia |
Anita Ekberg |
Maddalena |
Anouk Aimée |
Emma |
Yvonne Furneaux |
Fanny |
Magali Noël |
Steiner |
Alain Cuny |
Marcellos Vater |
Annibale Ninchi |
Paparazzo |
Walter Santesso |
Robert |
Lex Barker |
Star [divo] |
Jacques Sernas |
Nadia |
Nadia Gray |
Paola |
Valeria Ciangottini |
Riccardo |
Riccardo Garrone |
Irena |
Ida Galli |
Sonia ? Jane |
Audrey McDonald |
Clown |
Polidor |
Frankie Stout |
Alain Dijon |
Länge |
180m (bw) |
Drehzeit |
März-August '59 |
Drehorte |
Rom; Viterbo, I |
Kinostart |
Februar 1960 (I) |
|
Mai 1960 (F) |
DVD |
Universum Film (de,it) |
bester fremdsprachiger
Film [NY Film Critics Circle A.] Goldene
Palme [Filmfestspiele Cannes]
David /di Donatello/ für Federico Fellini
(Regie) |
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