La dolce vita | La douceur de vivre (1959-I/F | Das süße Leben)
Stab Gesellschaftsstudie: Marcello Rubini (M.Mastroianni) ist ein Klatschreporter, der seine Schriftstellerambitionen noch nicht völlig beerdigt hat. Durch einige schönfärberische Homestories hat er sich die Gunst der römischen High Society erworben. Dort gabelt er die scheinbar in ihn verliebte Millionärstochter Maddalena (A.Aimée) auf und verbringt mit ihr die Nacht in der heruntergekommenen Wohnung einer Prostituierten. Als er nach Hause zurückkehrt, hat seine anhängliche Verlobte Emma (Y.Furneaux) einen Selbstmordversuch unternommen, mit dem sie Marcello zu mehr Häuslichkeit zwingen will. Marcello bleibt nur die Flucht in seine Arbeit. Er begleitet die exzentrische schwedische Filmdiva Sylvia (A.Ekberg), die im nächtlichen Rom ihr legendäres Bad im Trevibrunnen nimmt, wofür Marcello sich einen filmreifen Kinnhaken von Sylvias versoffenem Verlobten Robert (L.Barker) einhandelt. In der näheren Umgebung Roms muss Marcello über zwei Kinder berichten, denen angeblich eine Madonna erschienen ist. Marcello führt seinen Vater durch Szenelokale, ohne rechten Kontakt zu ihm zu bekommen. Marcellos Freund Steiner, der aufgrund seiner intellektuellen Zielstrebigkeit als Vorbild fungiert, nimmt sich das Leben, worauf Marcello auf einer der immer gleichen Szenepartys einen Eklat produziert. Bei Sonnenaufgang zieht die übernächtigte Partygesellschaft an den Strand, wo Fischer einen riesigen Rochen an Land ziehen, der die Paradiesvögel mit seinen toten Augen unheimlich anstarrt... [SWR-Info | oc-nc] "Ein Skandalum, aber keine Wegweisung, nicht für die Welt, nicht für die Filmkunst", nannte ein deutscher Kritiker ("Rheinische Post") Federico Fellinis Film bei seiner bundesdeutschen Premiere Mitte 1960. Einige Monate zuvor, bei der Uraufführung in Rom, war Fellinis Film von den italienischen Zeitungen fast mehr als ein politisches, denn als ein kulturelles Ereignis gehandelt worden. Man hatte Fellini angefeindet und über den Film im italienischen Parlament gesprochen. Bei einer öffentlichen Diskussion in Rom, die von Tausenden besucht worden war, hatten sich Alberto Moravia und Pier Paolo Pasolini dann hinter Fellini gestellt und die Meinung vertreten, dass mit dessen jüngstem Film "eine neue Epoche der italienischen Produktion begonnen habe" und dass der Film "eminent katholisch sei, da alle Charaktere, auch die korruptesten noch, mit Liebe und Gnade gezeichnet worden seien" ("Die Zeit"). La dolce vita wurde zum Ereignis, an dem sich die Geister schieden wie selten zuvor an einem Film. Das Publikum aber stürmte die Kassen und machte den Film zu einem großen Kinoerfolg. [WDR]
Regie Federico Fellini
Drehbuch Federico Fellini
  Ennio Flaiano
  Tullio Pinelli
Mitarbeit Brunello Rondi
Kamera Otello Martelli
Musik Nino Rota
Produktion -
>> Riama Film, I
>> Pathé Consortium Cinéma, F
Rolle Darsteller
Marcello Rubini Marcello Mastroianni
Sylvia Anita Ekberg
Maddalena Anouk Aimée
Emma Yvonne Furneaux
Fanny Magali Noël
Steiner Alain Cuny
Marcellos Vater Annibale Ninchi
Paparazzo Walter Santesso
Robert Lex Barker
Star [divo] Jacques Sernas
Nadia Nadia Gray
Paola Valeria Ciangottini
Riccardo Riccardo Garrone
Irena Ida Galli
Sonia ? Jane Audrey McDonald
Clown Polidor
Frankie Stout Alain Dijon
Länge 180m (bw)
Drehzeit März-August '59
Drehorte Rom; Viterbo, I
Kinostart Februar 1960 (I)
  Mai 1960 (F)
DVD Universum Film (de,it)
bester fremdsprachiger Film [NY Film Critics Circle A.]
Goldene Palme [Filmfestspiele Cannes]
David /di Donatello/ für Federico Fellini (Regie)
home © midas 2011