The Baby of Mâcon (1992-NL/F | Das Wunder von Mâcon)
credits
Regie
  Peter Greenaway
Drehbuch
  Peter Greenaway
Kamera
  Sacha Vierny
Musik
  -
Produktion
  Kees Kasander
(presented by) Allarts, NL
(in co-production with)
UGC, F
La Sept, F
(and in association with)
Cine Electra II
Channel Four
Filmstiftung Nordrhein-Westfalen
Canal +
 
Tochter
Julia Ormond
Sohn des Bischofs
Ralph Fiennes
Bischof
Philip Stone
Cosimo Medici
»
Jonathan Lacey
Beichtvater
Don Henderson
Majordomus
Jeff Nuttall
(2.) Hebamme
»
Kathryn Hunter
(3.) Hebamme
Gabrielle Reidy
(1.) Hebamme
Jessica Stevenson
Mutter Oberin
6
Celia Gregory
 
Länge
  122m (c)
Drehzeit
  Juli-September 1992
Drehorte
  Niederlande;
  Deutschland
Kinostart
  November 1993 (D)
  Dezember 1993 (NL)
  Januar 1994 (F)
DVD
  Juni 2013
posterDrama: Macon, im Jahre 1659. Der junge Cosimo Medici (Jonathan Lacey), ein naiver Frömmler, ist mit seinem Gefolge illustrer Gast bei der Aufführung eines Mysterienspiels, dargeboten von Schauspielern eines Provinztheaters. Das streng nach Ständen geordnete Publikum nimmt lautstark Anteil am dramatischen Geschehen und spielt bald selbst eifrig mit. Auf der Bühne wird von einer hässlichen alten Frau ein schöner blonder Knabe geboren. Die Bewohner der Region, die unter Unfruchtbarkeit und Krankheit leiden, glauben an ein Wunder; die Schwester (Julia Ormond) des Babys nutzt dies aus und behauptet, sie sei seine jungfräuliche Mutter. Bald lässt sich auch die Kirche auf den Schwindel ein und verdient gut daran, bis die Dinge eine schlimme Wendung nehmen... [HR, 2001] || Mit seinem siebenten Spielfilm profiliert sich der englische Regisseur Peter Greenaway mehr denn je als herausragender Repräsentant eines pompösen Manierismus, der mit doppelbödig verrätselten, formstreng kalkulierten und dabei doch effektstrotzenden Bildkompositionen fasziniert. Erzählt wird die Geschichte eines 'Wunders', einer 'Heiligen'-Geburt und ihrer unheiligen Folgen, dargeboten in der Form eines barocken Mysterienspiels, das sich unversehens in eine dämonische Allegorie verwandelt und den Zuschauer vexiert, verstört und peinigt mit monströsen Schockeffekten. Dabei macht Greenaway, für den Kino 'die volle bildliche Ansprache aller Gefühle, Sinne und Erinnerungen' bedeutet, ausgiebige Anleihen in der abendländischen Kunstgeschichte. Während eine ständig bewegte Kamera mit Totalen und Halbtotalen Distanz suggeriert, erzeugt eine in Rot und Schwarz gehaltene Farbdramaturgie aggressive Nähe. Dieser verblüffenden Illusion einer Aufhebung der Perspektive entspricht inhaltlich eine Verwischung der Grenzen zwischen Spiel und Realität, Bühnenakteuren und Zuschauern. [HR]
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