L'aveu | La confessione (1969-F/I | Das Geständnis)
credits
Regie
  Costa-Gavras
Adaptation + Dialoge
  Jorge Semprún
Buch (1968)
  Lise London
  Artur London
Kamera
  Raoul Coutard
Musik
  -
Produktion
  Robert Dorfmann
  Bertrand Javal
(Les) Films Corona, F
(Les) Films Pomereu, F
Fono Roma, I
Selenia Cinematografica, I
 
A.L. [Anton Ludvik]
»
Yves Montand
Lise [Ludvik]
Simone Signoret
Kohoutek
Gabriele Ferzetti
Smola
Michel Vitold
 
Länge
  140m; 160m (c)
Drehzeit
  Sept.-Dezember 1969
Kinostart
  April 1970 (F)
  September 1970 (I)
DVD
  -
posterPolitthriller: Die Tschechoslowakei Anfang der 50er Jahre: A.L. (Y.Montand), stellvertretender Außenminister des Landes, fühlt sich bedroht. Arbeitskollegen ignorieren ihn, und alte Freunde gehen ihm plötzlich aus dem Weg. Im Ministerium werden Entscheidungen über seinen Kopf hinweg getroffen. Sein Telefon wird abgehört, und Autos mit verdunkelten Scheiben folgen ihm, wenn er unterwegs ist. Trotz seiner Verdienste für die Tschechoslowakei, trotz seiner makellosen privaten und politischen Vergangenheit scheint A.L. der UdSSR-hörigen Regierung plötzlich verdächtig. Eines Sonntags wird er in seinem Auto auf der Straße von zwei Wagen eingekeilt und von mehreren bewaffneten Männern überwältigt. Seine - angeblich legitime - Festnahme gleicht einer Entführung. Während einer monatelangen Gefangenschaft wird A.L. mit zermürbenden Methoden, mit Schlaf- und Essenentzug, mit Beschimpfungen und Gehirnwäschen gezwungen, Verbrechen der Spionage und des Verrats zu gestehen. Doch diese hat der leidenschaftliche Staatsmann, der stets auf der "guten Seite" kämpfte, nie begangen... [ARTE, Februar 2016 | oc] || Ausgehend von der Autobiografie des ehemaligen stellvertretenden Außenministers der Tschechoslowakei, Artur London, werden hier die negativen Auswüchse des Stalinismus geschildert: Das Schicksal des tschechoslowakischen Politikers war eng mit der so genannten Slánský-Affäre verknüpft. Im Laufe dieses politischen Skandals wurden 1951 in Prag in einer "Säuberungsaktion" um Rudolf Slánský, dem damaligen Generalsekretär der Kommunistischen Partei (1945-51), elf von 14 zu Unrecht angeklagte Politiker und Beamte in einem Schauprozess wegen "titoistischer und zionistischer Umtriebe" zum Tode verurteilt (Slánskýprozess, 20.-27.11.1952). Auf diesem Wege versuchte die damalige Regierung der Tschechoslowakei, potenzielle Gegner der politischen Bindung an die UdSSR auszuschalten. Erst Jahre später (1968) wurden sowohl die Hingerichteten, als auch die Überlebenden rehabilitiert, zu denen unter anderen Artur London gehörte.
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